Nahversorger

An ihren Nachrufen sollt ihr sie erkennen

Warum wird das Begräbnis für Thatcher nicht privatisiert?

Die Lafette wird schon geputzt und die Blumen, die darauf liegen werden sind möglicherweise schon geschnitten, die Reden schon geschrieben oder noch in den Köpfen, einerlei, eine Siegesparade wird es werden für eine einfache Wahrheit: Im Tode sind alle gleich. Margrethe Thatcher ist jetzt ganz gleich. Und landauf und landab wird sie gewürdigt, selbst die von mir geschätzte Wochenzeitung „Die Zeit“ schreibt so als ob eine Busenfreundin gestorben wäre. An den Nachrufen sollt ihr sie erkennen.

Eine konservative Revolutionärin ist von uns gegangen, sie hat Karl Marx Analyse auf die Spitze getrieben und dem Kapitalismus wieder den Biss zurückgegeben. Manches wird stimmen, doch eines scheint vergessen, die Gleichgültigkeit gegenüber Menschen, die Vernichtung von Arbeit zugunsten von neuen Finanzwelten, das ist wahrlich ein großer Fortschritt.

Irgendwo am fernen Kontinent haben Schülerinnen in einer Kleinstadt in Niederösterreich wurde in diesen Tagen ein Englisch Projekt abgeschlossen. Eine Woche haben die 2.Klässler einer AHS nur Englisch gesprochen und dann fragt die Professorin einen kleinen Stutzer, welchen Satz er sich gemerkt hat und er ist stolz und meint: The bitch is a witch und er ist sich nicht mehr ganz sicher ob es heißen sollte: The witch is a bitch. Dieser Satz hat natürlich nichts mit dem traurigen Verlust einer großen Politikerin zu tun, es ist nur ein Zufall und zeigt nur wie leicht gelernt werden kann, wenn es wirklich interessantes zu lernen gilt.

Die Freudetänzen, die es in England gegeben hat sind mir fremd. „The bitch is dead“. Mit ihr ist wohl mehr gestorben. Die Gesellschaft wird ihr die Treue bis ans Grab erweisen und ihr Begräbnis wird folglich vom Steuerzahler finanziert. Die Gewinne privatisieren und die Verluste sozialisieren. So wird es gehandhabt.

Warum wird jedoch Margaret Thatchers Begräbnis nicht privatisiert? Werbebanner am Grab, Werbeeinschaltungen und auch die Totenmaske könnte sich doch noch verkaufen lassen. Warum nicht, das wäre konsequent, das wäre der Schlusspunkt dieser Politik.

Margaret Thatcher ist tot, die Heuchelei aber lebt weiter.

Robert Streibel, Historiker, Publizist, Direktor der Volkshochschule Hietzing

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