Ein Mal Farbe tanken bitte

Der Künstler Markus Tripolt realisiert in Kooperation mit der VHS Hietzing die 1. Kunsttankstelle Wiens.

In der Tankstelle neben der VHS Hietzing kann zurzeit Farbe und Zuversicht getankt werden.
Gemeinsam mit arbeitssuchenden Jugendlichen wird ein Kunstobjekt im öffentlichen Raum in Wien Hietzing, dass zum Hinschauen, wundern und nachdenken anregt, geschaffen. So heißt es jetzt bis zum Abriss des Gebäudes „Ein Mal Farbe tanken“.

Das Kunstprojekt:„paint back“ verhilft ungenutzten Gebäuden die vor dem Abriss stehen zu einer letzten großen Performance vor ihrem endgültigen Verschwinden. Die flächige und kräftige Einfärbung abstrahiert die Bauform, betont über Irritation die jeweilige Örtlichkeit im urbanen Gefüge und macht Veränderungs- und Verwandlungsprozesse im Stadtbild deutlich und sichtbar.

Sogenannte urbane Tristräume werden beseitigt und in temporäre Kunsträume umgedeutet.

Gleichzeitig ist „paint back“ die Verknüpfung von Kunst im öffentlichen Raum und einem, von Markus Tripolt und dem Humanethologen Mag. Michael Czerny MSC entwickelten, nonformalen Trainingsprogramm für arbeitslose Jugendliche zwischen 15 und 30 Jahren. Es bietet jungen Menschen auf freiwilliger Basis nichtformale Lernerfahrungen in den Bereichen Handwerk, Kunst und multimediale Projektaufbereitung und -vermittlung. Junge Menschen, vor allem wenn sie von Arbeitslosigkeit betroffen sind, müssen in ihrer persönlichen Entwicklung unterstützt werden. „paint back!“ deckt dabei sowohl die psychische, als auch physische Dimension des Menschen ab. Über kreative Entwicklungs- und Umsetzungsprozesse in den Bereichen Kommunikation im öffentlichen Raum, Strategien und Formen moderner Kunst, Werbung und Stadtbildgestaltung, wird der Bezug zur eigenen Lebenssituation hergestellt und ein eigenverantwortlicher Umgang mit sich und der Welt trainiert.

Wie entsteht ein Kunstwerk im öffentlichen Raum?

Nach einer inhaltlichen Vorbereitungswoche, wurde die Tankstelle letzte Woche (KW24)einheitlich weiß gestrichen. Nun steht es wie ein "unbeschriebenes Blatt" im Stadtraum. Ab Dienstag 18. Juni gehen Tripolt und seine Mitarbeiter daran, das Gebäude kräftig einzufärben. Wie ein aus bunten Bausteinen zusammengesetztes Spielhaus wird sich die Tankstelle ab 21.Juni den Passanten ein letztes Mal präsentieren, bevor im Juli die Abrissbagger für ein finales Furiosum der Aktion sorgen werden. Was wird dann noch an dieses Projekt erinnern? „Überraschungen sind nicht ausgeschlossen“, versichert der Direktor der VHS Hietzing, Dr. Robert Streibel.

Finanziert wird das Projekt von Sponsoren aus der Wirtschaft. Hauptsponsor für das Pilotprojekt in Hietzing ist der Softwareentwickler BEKO (Claim: Wissen ist bunt).

Wien 13., Speisingerstraße 39 / Feldkellergasse 1 (neben der VHS Hietzing)