Nahversorger

Herbstlich kalt ist es geworden in Hietzing

Im Schatten Schönbrunns vergraben die Eichhörnchen schon eifrig ihren Wintervorrat. Und wer nicht Drachensteigen geht, der kann vielleicht den einen oder anderen Buchhinweis gebrauchen.

Wie immer gegen Jahresende schielt der gesamte Buchmarkt schon auf Weihnachten und veröffentlicht Bestseller – oder solche, die es werden wollen – am laufenden Band. Da werden Bücher schon vor Erscheinen als Toptitel gehandelt und hochgejubelt, Werbekampagnen lanciert und wer als SchriftstellerIn auch noch auf einem Plakat gute Figur macht, der hat alle Chancen.

Abseits von alldem gibt es aber großartige Bücher zu entdecken, ob sie nun Bestseller werden oder nicht. Von einigen soll hier die Rede sein. Und in dieser ersten Kolumne speziell von Büchern mit Wien-Bezug.

Wien knapp vor dem ersten Weltkrieg findet sich in „Traumzeit für Millionäre“ von Roman Sandgruber. Der Untertitel „Die 929 reichsten Wienerinnen und Wiener im Jahr 1910“ sagt eigentlich bereits alles. Ein bestechend geschriebenes Sachbuch, das die Spitzen der Wiener Gesellschaft auflistet – Wer findet einen Vorfahren? – und in ihre damalige Welt einführt. Kulturgeschichtlich spannend und reich bebildert spart Sandgruber aber auch nicht die Frage aus, ob die damalige „Ein-Promille-Gesellschaft“ gerade dabei ist wiederzukehren.

Die Zwanziger- und Dreißigerjahre beschreitet Ilse Helbichs „Vineta“. Die Wienerin feiert dieser Tage ihren 90. Geburtstag und hat sich – nachdem sie erst mit 80 Jahren (!) ihren ersten Roman veröffentlicht hat – mit ihrer poetischen Schreibweise ins Herz einer wachsenden Fangemeinde geschrieben. „Vineta“ ist eine Sammlung von Miniaturen ihrer Wiener Kindheitserinnerungen, die ans Herz geht. Gerade weil Helbich gänzlich ohne Verklärung der eigenen Kindheit auskommt und dabei aber eine Dichte in ihren Beschreibungen erreicht, die man nicht oft findet.

Endlich wiederveröffentlicht wurde das lange Zeit nicht lieferbare „Auch das war Wien“ von Torberg. Geschrieben auf der Flucht 1938 bis 1939 ist es ein Zeugnis von Wien und seiner Naivität noch kurz vor dem Einmarsch. Von Abgründen, die nicht geglaubt werden wollten, von unfassbarer Gutgläubigkeit und grenzenlosem Optimismus, auch wenn die Wolken schon das Unwetter ankündigen. Es ist die Geschichte einer Liebe, eine Erzählung über das Ende der Kaffeehauskultur. Ein großes Buch, und schon seit langem eines meiner persönlichen Lieblingsbücher.

Das modernste Wien dieser kleinen Umschau zeichnet der Erstling einer jungen Wiener Autorin. Margarita Kinstner hat in „Mittelstadtrauschen“ die Melancholie und den Zauber Wiens eingefangen. Die ineinander verstrickten Figuren ihres Romans lieben und leiden sich und an einander; verweben zu einem Stimmungsbild, das so nur in Wien beheimatet sein kann. Man liebt und wird verlassen, findet sich und geht verloren, stirbt und wird – ja – irgendwie auch wiedergeboren, wenn Kinstner das manchmal auch enge Wiener Dasein in ein Märchen gleiten lässt, das die Stadt und Ihre Bewohner Atem und Hoffnung schöpfen lässt.

Gönnen Sie sich, in das eine oder andere Wien einzutauchen.
In die eine oder andere Vergangenheit der Stadt.
In das eine oder andere Hietzing, das sich ein Stück weit in den Büchern findet.

Bis dahin: Man liest sich…

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