Hörndlwald: Rathaus ignoriert über 5.000 Unterschriften

Mehr als 5.000 Menschen haben die von Günter Klemenjak initiierte Petition gegen Neubauten im Hietzinger Hörndlwald unterstützt.

Nun wurde diese Forderung im Petitionsausschuss des Gemeinderates einfach ignoriert und wird nicht weiter behandelt. Der Petitionssteller hatte keine Gelegenheit sein Anliegen vorzubringen.

„Diese Vorgangsweise halte ich für äußerst bedenklich. Wir werden weiter mit allen Mitteln gegen die Verbauung des Hörndlwalds kämpfen. Es darf nicht sein, dass dieser für Naherholung genützte und unter Schutz stehende Naturraum zubetoniert wird“, lehnt Hietzings Bezirksvorsteherin Silke Kobald jegliche Überlegungen für Neubauten ab.

Die schriftlichen Antworten der Stadträte Michael Ludwig und Maria Vassilakou an den Petitionsausschuss bringen die Verbauungsabsicht zum Ausdruck. Dass es sich beim Hörndlwald um ein Landschaftsschutzgebiet und einen Teil des Biosphärenparks Wienerwald handelt, scheint keine Rolle zu spielen. Der Hörndlwald war ursprünglich ein Teil des Lainzer Tiergartens und gilt als Musterbeispiel für einen Eichenwald und als Lebensraum für selten gewordene Tiere. Die Bauwidmung aus den 50er Jahren für eine kleine Fläche erfolgte rein zum Zweck internationaler Jugendtreffen; von Wohnbau war niemals die Rede.

„Nach dem Abriss des einsturzgefährdeten Josef Afritsch-Heims ist nun der Zeitpunkt für die Renaturierung dieser Fläche gekommen. Während die Stadt Wien in Donaustadt einen Wienerwald II plant, will sie in Hietzing bereits vorhandenes, wichtiges Naturgebiet verbauen“, ärgert sich Bezirksvorsteherin Kobald.

Für den Hörndlwald schlägt sie einen Bienenschutzgarten im Rahmen eines gemischten Naturkonzepts vor. Die von Naturschützern geforderte Trockensteinmauer zum Artenschutz von selten gewordenen Reptilien sowie Urban Gardening-Projekte könnten ebenfalls geschaffen werden. „Die Bevölkerung soll über die geeignete ökologische Ausgestaltung dieses Naturraums mitentscheiden. ‚Grün statt grau‘ muss die Devise lauten“, fordert Kobald abschließend.