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Der diesjährige Nobelpreis ist vergeben, die wichtige Frankfurter Buchmesse vorbei, Weihnachten ist noch lang hin... Also eine kleine Degustation.

Als Hors d'œuvre empfehlen wir eine Auswahl von Alice Munro. Gerade mit dem Literaturnobelpreis ausgezeichnet, aber immer schon gut, eröffnet sich in jeder ihrer Kurzgeschichten eine ganze Welt. Es gibt viele Möglichkeiten, wo man anfangen könnte, aber bitte einfach mal hier und mal dort probieren, nach Lust und Laune, es lohnt sich. Und endlich gelangen die feinen Kurzgeschichten zu Ehren, die sie schon längst verdient haben. Besonders die gebundenen Ausgaben aus dem Verlag Dörlemann seien ans Herz gelegt, so schön kann Buch sein.

Zur Hauptspeise werden wir etwas deftiger und graben mit „Stoner“ einen fast schon vergessenen Klassiker der amerikanischen Literatur aus, der jetzt erstmals auf deutsch erschienen ist. John Williams porträtiert einen mittelmäßigen, emotional hilflosen Literaturprofessor, der in den Zwängen seiner Existenz gefangen ist, sich aber nicht geschlagen gibt. Triumph wie auch Tragödie sind eben kein Proprium des Außergewöhnlichen, sondern Alltag. Selten hat mich ein Buch in letzter Zeit emotional so mitgenommen und ist mir so nachgegangen wie dieses.

Anstatt der Käseplatte versetzen wir uns mit David Vogel ins Wien Anfang des letzten Jahrhunderts und haben noch eine Wiederentdeckung vor uns. „Eine Wiener Romanze“ ist ein Stück jüdisches Wien. In aller Wut, in allem Aufbäumen gegen die Gesellschaft wird hier ein Stück Rebellenliteratur aufgeführt, in dem doch alle Figuren dem Zeitgeist letztlich entsprechen. Ein teils fragmentarisch und schroff wirkendes Buch, das für damalige Begriffe wohl zu direkt und zu erotisch war um gedruckt zu werden. Stellenweise Joseph Roth, dann wieder Orwells „Down and out in Paris and London“, ist dieses Buch so historisch wie neu, so herrlich altmodisch wie großartig modern.

Zum Dessert auf der Karte ist heute Peter Peters „Kulturgeschichte der österreichischen Küche“. Nein, nicht Fachliteratur, mehr ein Streifzug quer durch Raum und Zeit. Nur lose an der Chronologie orientiert wird dem Land in den Topf geschaut, von Salzburger Nockerln bis zu Paracelsus und retour, von regionalen Eigenheiten und alten Reiseberichten. Die Seele des Landes, aufgespannt irgendwo zwischen Tafelspitz und Kaiserschmarrn. Ein herrlicher Zeitvertreib, so ein Schaufensterbummel, man lernt, man liest, man bekommt eigentlich schon wieder Appetit.

Ah, die Tischunterhaltungen verebben langsam, man rüstet zum Aufbruch. Geneigte Damen und Herren begeben sich noch in den Rauchersalon, dort liegt „Rauchende Köpfe“ auf. Ein Bildband mit Raucherporträts bekannter und noch bekannterer Persönlichkeiten. Aber bitte vor lauter Qualm und wunderbaren Fotos nicht zu lesen vergessen! Gscheite Texte, nachdenklich und manchmal sentimental, mit viel Herz in Form gebracht von Georg Thiel, einem unserer in Hietzing ansässigen Autoren.

Hat´s gemundet? G´schamster Diener, beehren Sie uns bald wieder! Vielleicht nächstes Monat, dann sind wir schon weihnachtlich aufgeputzt und adventlich geschmückt.

Bis dahin: Man liest sich...

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