Käthe-Leichter-Gasse
Foto: SPÖ Hietzing
Eine Zusatztafel informiert über Käthe Leichter, Opfer des Naziregimes, nach der auch der Käthe-Leichter Hof benannt ist.
Man kann Leid und Unrecht nicht ungeschehen machen, aber man kann Zeichen setzen. Zeichen, die den Versuch einer Wiedergutmachung für unerträgliche Gräuel des Naziregimes darstellen. Darum wurde nun auf Initiative der SPÖ Hietzing eine Zusatztafel am Straßenschild der Käthe-Leichter-Gasse angebracht, das über das traurige Schicksal von Dr. Käthe Leichter berichtet.
Dr. Käthe Leichter, eine Gallionsfigur der Frauen- und Arbeiterbewegung in Österreich, erkämpfte sich 1914 durch eine Klage die Zulassung zum Studium der Staatswissenschaften an der Universität Wien. Die Abschlussprüfungen wurden ihr allerdings verwehrt, weshalb sie nach Heidelberg übersiedelte und dort an der Universität 1918 promoviert wurde.
Nach den Februarkämpfen 1934 und dem Verbot der Sozialdemokratischen Arbeiterpartei flüchtete sie in die Schweiz, kehrte aber im September wieder zurück und setzte im Untergrund ihre politische Arbeit fort. 1938 wurde Dr. Käthe Leichter von den Nazis festgenommen. Während der Gestapohaft wurde ihr 1939 die Doktorwürde von der Universität Heidelberg aberkannt. Sie wurde im NS-Konzentrationslager Ravensbrück interniert und 1942 in der Tötungsanstalt Bernburg ermordet.
Dr. Käthe Leichters Sohn ist vor kurzem die Annullierung des Beschlusses der Universität Heidelberg gelungen. Deren Rektor, Bernhard Eitel, bedauert "dass bis zum heutigen Tag unsere Universität es verabsäumt hat, Ihre Familie um Vergebung zu bitten für die Entehrung, die im Namen unserer Universität ausgesprochen wurde". Er bezeichnet den Entzug der Doktorwürde als "unerträgliches Unrecht". Die Zusatztafel, die nun auf Initiative der SPÖ Hietzing am Straßenschild angebracht wurde, informiert über dieses Unrecht und die Ermordung Dr. Käthe Leichters.
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